2.
Sozialtraining und SAGT®
Soziale Kompetenztrainings - individuell und intensiv
Das sozialpädagogische Angebot richtet sich speziell an Jugendliche, welche Schwierigkeiten mit dem Erkennen, Einordnen und Ausdrücken ihrer eigenen Affekte, Emotionen und (aggressiven) Handlungsimpulse haben - sowie mit den daraus resultierenden Folgen. Das Eins-zu-eins-Setting erlaubt es, sich intensiv mit der Vorgeschichte, der Lebenssituation und Persönlichkeit, mit den Stärken und Schwächen des Jugendlichen zu beschäftigen. Damit können destruktive Muster im Denken und Handeln aufgedeckt und bearbeitet werden.
Die Jugendlichen sollen in Bezug auf ihre Fähigkeit, im sozialen Miteinander adäquat und normenorientiert agieren zu können, gefördert werden. Neben den zwischenmenschlichen Fähigkeiten, dem bewussten Umgang mit den eigenen Gefühlen oder dem Umgang mit Krisen, soll auch die Selbstwahrnehmung und die Wertschätzung der eigenen Person als positive Grundlegung gestärkt werden. Das Fertigkeitstraining orientiert sich dabei sowohl am Bedarf als auch an den Ressourcen des Jugendlichen.
Umfang: 15/20 Einzelsitzungen, Vor- und Nachbereitung mit (Bezugs-)Fachkräften, 2 - 4 Elterngespräche
Systemisches Deeskalations- & Anti-Gewalt-Training SAGT® - für Gruppen
In den präventiven sozialpädagogischen Trainings in Schulen und Einrichtungen wird (inter)aktiv mit einem großen Werkzeugkasten auf die Ebenen Kommunikation, soziales Lernen und Teambuilding abgezielt. Im Sinne der "peer-group education" geht es um die Schaffung und Steuerung eines Gruppenprozesses im „konfrontativen Arbeitsstil“. Individuelle und gemeinsame Reflexionsübungen und Erfahrungen sollen die Sensibilität für antisoziale Normverletzungen erhöhen und die Gruppe zur Konfrontation dieser ermutigen und befähigen.
Die Jugendlichen lernen, ihre Eigen- und Fremdwahrnehmung zu schärfen, Grenzen selber zu ziehen und die anderer zu akzeptieren. Die Methoden beziehen dabei auch das relevante Umfeld mit ein. Neben dem Training in der Klasse, welches von Klassenleitung oder Einrichtungspersonal begleitet wird, gibt es zusätzlich eine Fortbildung für die Fachkräfte in der jeweiligen Regelstruktur sowie eine Elternsensibili-sierung über drei Abende á drei Stunden parallel zum Training.
Umfang: 6/8 Termine á 3 Zeitstunden bzw. 4 Schulstunden innerhalb eines Zeitraums von 3/4 Monaten, Vor- und Nachbereitung mit (Bezugs-)Fachkräften, Elterntreffs
§ 10 Abs. 1 Nr. 6 JGG
Nach Absprache mit Jugendrichter*innen können Trainingsmaßnahmen nach § 10 JGG als spezifische Art der Sozialen Gruppenarbeit im Sinne von §29 der SGB VIII angeboten werden, die richterlich und als Alternative zu Dauerarrest und Jugendstrafe angewiesen werden können.